Missbraucht: Sie nannten mich Püppi

Ein Buch über Kinderpornografie in den Fünfzigerjahren in der DDR

Seit gestern ist mein neues Buch „Missbraucht: Sie nannten mich Püppi“ bei Amazon als E-Book erhältlich.

www.amazon.de/dp/B09TY72CZF

Klappentext:

Ost-Berlin, Fünfzigerjahre: Uschi ist erst fünf Jahre alt, doch sie weiß längst, dass ihre Mutter eine Hure ist. Eines Tages besucht sie der Foto-Onkel, aber der will nicht die Mama, er will Uschis Körper, ihre Unschuld, ihre Kindlichkeit. Aus Uschi wird Püppi – eine hart arbeitendes Modell für Kinderpornografie.

Später kommen noch Mamas Freund und Uschis Halbschwester in die Familie. Und als die Eltern „Die Puppenstube“ gründen, erfahren die beiden kleinen Mädchen, dass sich bereits erlebtes Grauen offenbar beliebig steigern lässt …

Zum Entstehungsprozess des Buches:

Ursula H. lernte ich durch eine gemeinsame Bekannte kennen. Sie wusste, dass ich als Ghostwriterin schon seit vielen Jahren Autobiografien und Biografien im Auftrag von Privatpersonen schreibe. Sie kannte auch meine Bücher über die Missbrauchserfahrungen von Kindern.

Kindheitshölle Teil 1 und Teil 2 sowie Missbraucht: Danach wollte ich tot sein.

Ob ich ihre Erlebnisse und Erfahrungen ebenfalls aufschreiben könnte? Ich konnte.

Ende Mai 2021 begann wir mit den Interviews. Wir führten zahlreiche stundenlange Gespräche, in denen mir Frau H. ihre unfassbar grausame Lebensgeschichte erzählte.

Leider konnten wir unsere Treffen über einen längeren Zeitraum nicht stattfinden lassen, da es uns coronabedingt einfach zu gefährlich wurde. Wir versuchten es dann übers Telefon, auch Skype kam zum Einsatz. Aber die persönlichen Unterhaltungen, in denen wir uns gegenüber saßen und die Reaktionen der Gesprächspartnerin ungefiltert aufnehmen konnten, die waren für beide Beteiligten die wertvollsten.

Unsere Gespräche zogen sich bis in den Herbst hinein, anschließend begann ich mit dem Schreiben. Während des Aufschreibens hatte ich immer wieder Nachfragen, somit gab es ergänzende Unterhaltungen, die oft auch ganz neue Aspekte zutage brachten.

Zuvor hatte ich nicht allzu viel über Kinderpornografie gewusst, dass dies für die beteiligten Kinder immer schmerzhaft und angstbesetzt ist, war mir aber selbstverständlich klar. Doch es ist schließlich eine vollkommen andere Sache, wenn einem das ganze Grauen von einer Frau unmittelbar berichtet wird, von einer Frau, die dies alles als Kind am eigenen Leib hatte erfahren müssen.

Ich war entsetzt, erschüttert und tief betroffen von dem, was Frau H. aus ihrer Erinnerung hervorholte. Es war sicher für sie nicht immer einfach, darüber zu berichten, wie sie als unschuldiges kleines Mädchen von herzlosen, gewissenlosen, krankhaft gierigen Männern missbraucht und erniedrigt worden war.

Mich hat fassungslos gemacht, dass die kleine Uschi jahrelang von diesen gierigen Monstern benutzt werden durfte, ohne das ein Erwachsener eingriff. Die Mutter interessierte sich nur für das Geld, das die Tochter ihr einbrachte. Und die Rolle, die der „Stiefvater“ für einige Zeit spielte, war im Grunde ja noch schlimmer als die der professionellen Verbrecher aus der Pornobranche.

Frau H. konnte ungefähr zehn Jahre nach Beendigung ihrer Qualen ihre erste Psychotherapie beginnen. Bis heute ist sie mit wenigen Unterbrechungen fast ständig in psychotherapeutischer Behandlung.

Sie lebt allein, sie hat keine Kinder, sie war nie schwanger. Die körperliche Nähe von Männern kann sie nicht ertragen.

Manchmal hat sie Selbstmordgedanken, hin und wieder wird sie sogar von Mordgedanken befallen. Doch Frau H. findet die Täter von damals nicht. Sie kann sich nicht rächen. Sie kann diese Männer nicht befragen und nicht zur Verantwortung ziehen – mit welchen Mitteln oder Methoden auch immer. Die Peiniger von Frau H. sind mit Sicherheit verstorben.

Die gewissenlose Mutter ist schon lange tot, der Stiefvater ebenso, und auch die geliebte Halbschwester, mit der die kleine Uschi gemeinsam viele schmerzhafte Stunden des Missbrauchs durch den Stiefvater erleben musste, lebt seit mehr als vier Jahrzehnten nicht mehr. Sie hat ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt.

Dies erfahre ich immer und immer wieder: Wenn sich die Opfer endlich in der Lage sehen, über die ihnen widerfahrenen Gräueltaten zu sprechen, dann sind sie allermeist schon im Rentenalter, oft sogar schon weit darüber. Und damit klagen sie fast ausschließlich Tote an.

Es war für Frau H. dennoch eine Art Befreiungsakt, ihr Leben zu erzählen zu dürfen. Aber es ist kein Allheilmittel. Der innere Schmerz bleibt. Das Anderssein bleibt. Dieses Anderssein-Müssen, wie Frau H. es nennt. Denn das, was sie erlebt hat, macht ihr ein normales Leben für alle Zeiten unmöglich.

 

Neues Buch von Marie A. Böhm – „Missbraucht: Danach wollte ich tot sein!“

Am 09. Mai 2021 wurde bei Amazon Kindle Direct Publishing mein neues Buch „Missbraucht: Danach wollte ich tot sein!“ veröffentlicht.

Es beinhaltet sieben Schicksalsberichte von Frauen, die alle in ihrer Kindheit Opfer von sexuellem Missbrauch wurden.

Klappentext:

Anja ist gerade fünf Jahre alt, als ihr Pflegevater sich das erste Mal an ihr vergeht. Cornelia erlebt im Alter von neun Jahren sexuelle Gewalt durch einen Fünfzehnjährigen aus dem Dorf, und Nicole wird seit dem achten Lebensjahr von ihrer Mutter missbraucht …

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:

Täter: Vaters Geschäftsfreund. Opfer: Daniela, 10 Jahre

Täter: Der Trainer. Opfer: Melanie, 9 Jahre

Täter: Der Stiefvater. Opfer: Ulrike, 6 Jahre

Täter: Die Mutter. Opfer: Nicole, 8 Jahre

Täter: Ein Junge aus dem Dorf. Opfer: Cornelia, 9 Jahre

Täter: Der Nachbarsjunge. Opfer: Karin, 8 Jahre

Täter: Der Pflegevater. Opfer: Anja, 5 Jahre

 

Zur Einstimmung ein paar Gedanken zum Thema Missbrauch, die dem Buch vorangestellt sind:

Missbrauch

Es gibt Leute, die machen so Sachen mit kleinen Mädchen.

Diese Sachen sind nicht gut für die kleinen Mädchen.

Die kleinen Mädchen wissen meist gar nicht, was diese Sachen bedeuten.

Aber sie finden ES immer eklig, fremd, abstoßend, furchteinflößend.

Die kleinen Mädchen verstehen nicht, was mit ihnen passiert.

Sie haben Angst.

***

Sie begreifen schnell, dass ES immer wehtut.

ES tut am Körper weh, und ES tut im Herzen weh.

Sie begreifen schnell, dass ES nicht aufhören wird.

Sie erfahren schmerzhaft, dass niemand ihnen glaubt.

Sie lernen: Es gibt Erwachsene, die machen Kinderseelen einfach kaputt.

Sie erleben: Aus einem kleinen Mädchen mit zerstörter Kinderseele wird eine kaputte Frau.

Eine solche Frau benötigt oft sehr viele Jahre, um ihre verletzte Kinderseele wenigstens ein bisschen heil zu machen. Manchen Frauen gelingt es nie.

***

Die meisten Täter werden nie gefasst, nie zur Verantwortung gezogen, nie bestraft.

Nicht selten werden die Kaputtmacher von anderen Leuten gedeckt;

sie ziehen um, werden irgendwohin versetzt, können sich hinter Familien-Biederkeit versteckten.

Mitunter ist „die Sache“ auch bereits verjährt,

wenn sie von einem Opfer endlich ausgesprochen werden kann.

***

Mord dagegen verjährt nie.

Warum aber verjährt

die Ermordung des kindlichen Urvertrauens,

der Totschlag des kindlichen Selbstwertgefühls,

die grausame Tötung des magischen Kerns einer jeden Kindheit – der Unschuld?

Missbrauch sollte nicht verjähren dürfen,

denn die Opfer brauchen viel Zeit, Verständnis und Geduld.

 

Und hier ist der Link zur Amazon-Produktseite:

https://www.amazon.de/dp/B094H9GY69

Ich wünsche mir als Ghostwriterin/Autorin des Buches und auch im Namen der sieben Frauen, dass diese Schicksale ihren Weg zu möglichst vielen Lesern und Leserinnen finden werden.

Making-of „Kindheitshölle: Vom Vater verprügelt und missbraucht“ und „Kindheitshölle: Vom Stiefvater verprügelt und missbraucht“

Warum es viele Monate dauert, bis ein auf traumatischen Erinnerungen basierender Schicksalsbericht fertiggestellt ist …

Zurzeit schreibe ich an Teil 2 der Kindheitserinnerungen von Susanne K., die den Titel „Kindheitshölle: Vom Stiefvater verprügelt und missbraucht“ tragen werden. Bei der Gelegenheit muss ich natürlich immer mal wieder auf den bereits veröffentlichten Teil 1 blicken und damit auch auf den monatelangen Entstehungsprozess der beiden Bände der Kindheitshölle.

Susanne K. meldete sich im Mai 2018 bei mir. 1954 in der DDR geboren, hatte sie einige Monate zuvor ihren 64. Geburtstag gefeiert. Und nun wollte sie mir ihre Geschichte erzählen, die Geschichte eines sexuellen Missbrauchs in ihrer Kindheit. Als Täter benannte sie drei Männer. In den ersten Jahren war es ihr Vater sowie ein Dorfbewohner, und später war es ihr Stiefvater.

„An meinem 65. Geburtstag möchte ich gern meine Kindheitserinnerungen als Buch in den Händen halten“, meinte Frau K. im Verlauf unserer ersten Begegnung und sah mich erwartungsvoll an.

Verstanden habe ich ihren Wunsch schon. Aber versprechen konnte ich ihr nicht, dass ich das schaffen würde.

Zum einen schrieb ich zu dieser Zeit gerade an meinen eigenen traumatischen Kindheitserinnerungen. Mein Buch „Klosterkind: Meine Mutter brachte mich ins Waisenhaus“ habe ich im Frühjahr 2019 abschließend können, es erschien im Mai bei Amazon KDP als E-Book.

Parallel dazu beschäftigte ich mich bereits über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen anderen Interviews sowie den dazugehörigen ersten Textentwürfen, die ausnahmslos die Themen Missbrauch, Gewalt und emotionale Vernachlässigung in der Kindheit zum Inhalt hatten. Die Arbeiten dazu konnte ich übrigens aufgrund der Fülle des Stoffs bis heute nicht abschließen. Es wird somit in den nächsten Jahren noch andere dramatische Lebensberichte weiblicher Missbrauchsopfer von mir geben.

Doch zurück zu meiner ersten Begegnung mit Susanne K.: Aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen beim Aufzeichnen von Autobiografien im Auftrag von Privatpersonen, wusste ich, dass vom ersten Informationsgespräch bis zur Übergabe des gedruckten Buches viele Monate vergehen können. Mitunter arbeitet man ein ganzes Jahr an so einem umfangreichen und anspruchsvollen Text.

Vom ersten Interview mit einer Gesprächspartnerin bis zur Vorlage des fertigen Manuskriptes vergehen mindestens sechs und häufig auch bis zwölf Monate.

Den Ablauf der Entstehung eines solchen Werkes könnte man in folgenden Schritten aufzeigen:

Für die Interviews plane ich ungefähr 30 Stunden ein. Manchmal sind es weniger, deutlich mehr waren es bisher noch nicht. Über welchen Zeitraum sich diese Interviews erstrecken, hängt vor allem davon ab, wie lange sich meine Gesprächspartnerin am Stück konzentrieren kann.

Kann man damit rechnen, dass wir drei, vier oder sogar fünf Stunden hintereinander Erinnerungsarbeit leisten können? Oder geraten wir bereits nach zwei Stunden, vielleicht sogar noch früher regelmäßig an Grenzen?

Wie sicher ist meine Interviewpartnerin darin, ihre dramatischen Kindheitserlebnisse wiederzugeben?

Kann sie diese bereits chronologisch aufzeichnen oder muss das Ganze noch strukturiert werden?

Wie ist ihr Erinnerungsvermögen einzuschätzen? Benötigt sie häufiger Hilfestellungen? Muss ihre Erinnerungsleistung aktiviert werden? Oder sprudeln die Episoden nur so aus ihr heraus?

Gibt es wiederholt Gedächtnislücken, sachliche Unklarheiten, Unverständliches oder so stark Verdrängtes, dass das Erzählen schwerfällt, eventuell sogar massiv ins Stocken gerät?

All das – und vieles mehr – sind Faktoren, die es erst mal herauszufinden und während der Gespräche entsprechend zu berücksichtigen gilt.

Es ist wahrhaftig nicht einfach, nach sexuellem Missbrauch ein erfülltes, ein „normales“ Leben zu führen. Aber es kann durchaus auch schon sehr schwierig sein, über diese schlimmen Erfahrungen lediglich zu sprechen.

Ich verrate hier bestimmt kein Geheimnis, wenn ich sage, dass bisher fast jedes Interview mit einer Gesprächspartnerin, die über Missbrauch und Gewalt in der Kindheit zu berichten hatte, recht tränenreich verlief und immer wieder durch Pausen unterbrochen werden musste.

Oft war es auch so, dass wir uns erst Wochen später erneut trafen, da sich die Betreffende längere Zeit psychisch nicht in der Verfassung sah, das Projekt fortzuführen.

Selbstverständlich bin ich darauf vorbereitet, dass solche Interviews problematisch ablaufen können und besondere Vorgehensweisen erfordern. Das Erarbeiten sogenannter Problembiografien ist Bestandteil einer Biografenausbildung. Ich habe mich darüber hinaus sowohl im Selbststudium als auch mithilfe einer befreundeten Psychologin weitergebildet – und das ist bis heute so. Die ausgiebige Beschäftigung mit Themen wie sexueller Missbrauch und Gewalt in der Kindheit gehört mittlerweile zu meinem täglichen Arbeitspensum. Wobei die einschlägige Literatur, die ich mir dazu besorgt habe, inzwischen fast drei laufende Meter Bücherregal füllt.

Wenn die Interviews abgeschlossen sind, beginnen die eigentlichen Schreibarbeiten.

Auf der Grundlage der Interviews, meiner schriftlichen Aufzeichnungen und oft auch zusätzlicher sachbezogener Recherchen schreibe ich den ersten Entwurf des Textes. Dieser wird anschließend mehrmals überarbeitet. Während der Überarbeitungen machen sich fast immer noch klärende Rücksprachen mit der Auftraggeberin erforderlich, bis endlich die Übergabe des fertigen Entwurfes erfolgt. Nun wird das Manuskript von der Auftraggeberin gelesen und geprüft. Gibt es Fragen, Ergänzungen, Streichungen, Änderungswünsche? All das wird von mir eingearbeitet und das Ganze danach erneut gründlich überarbeitet.

Jetzt ist es an der Zeit, das Manuskript einer Kollegin zu übergeben, die als Testleserin fungiert. Meine Testleserin arbeitet selbst als freie Autorin, Co-Autorin, Herausgeberin und Biografin.

Ihre Aufgabe ist es, herauszufinden, wo der Text eventuell noch schwächelt. Habe ich irgendetwas unverständlich erzählt, zu langatmig, zu knapp? An welcher Stelle könnte man noch etwas verbessern, etwas ergänzen, einen Abschnitt einfügen oder einen anderen vielleicht sogar ersatzlos streichen?

Dieser Arbeitsschritt ist nicht mit einem Lektorat gleichzusetzen. Aber er ist absolut gewinnbringend, da nach einer längeren Phase der intensiven Beschäftigung mit einem Text einer Autorin die objektive Betrachtung desselben abhanden kommen kann. Doch der „fremde Blick“ einer Kollegin kann und sollte nun die gedankliche Geschlossenheit des Textes, seine Verständlichkeit und vielleicht sogar seine spätere Wirkung auf die Leserschaft testen.

Die Hinweise meiner Kollegin werden anschließend ebenfalls eingearbeitet, letzte Arbeitsschritte sind danach das Lektorat und das Korrektorat.

Genauso passierte es mit Teil 1 der Kindheitshölle; im Mai 2019 haben wir mit den Interviews begonnen, das Buch „Kindheitshölle: Vom Vater verprügelt und missbraucht“ erschien im Dezember des gleichen Jahres.

Im Januar wurden die Interviews mit Frau K. für Teil 2 fortgesetzt; aktuell befinde ich mich in einer der letzten Überarbeitungsphasen für „Kindheitshölle: Vom Stiefvater verprügelt und missbraucht“. Es gibt noch immer einigen Klärungsbedarf mit Susanne K., aber ich gehe davon aus, dass das Buch im Juni bei Amazon KDP hochgeladen werden kann.

Am Ziel: Die Kindheitshölle von Susanne K. wird ein Buch!

Und damit ist erreicht, dass ich Frau Susanne K. zumindest kurz nach ihrem 66. Geburtstag die fertiggestellten Erinnerungen komplett übergeben werde. Wobei der Verkaufserfolg von Teil 1 und vor allem auch das große Interesse der Leserschaft, das darüber hinaus über Kindle Unlimited bekundet wurde, Susanne K. auch schon sehr gefreut haben.

Aber richtig stolz ist sie auf die positiven Rezensionen und das vor allem deshalb, weil in diesen Wortmeldungen wiederholt großes Verständnis und aufrichtige Anteilnahme der Leserinnen und Leser für das Schicksal der Frau K. zum Ausdruck gebracht wurden. Ich weiß, dieser Zuspruch hat ihr sehr gutgetan.

Mit Eintritt in ihren Ruhestand kann Frau K. nun also sagen, dass sie ihre traurigen Kindheitserlebnisse zu Papier gebracht und damit „schwarz auf weiß“ der Nachwelt erhalten hat.

O-Ton Susanne K.:

„Ich kann dieses Buch im Schrank verschließen, ich kann aber auch zu jeder Zeit darin lesen, wenn ich das möchte. Ich kann das Buch jemandem in die Hand geben und ihm sagen: ‚Sieh her, so war das damals.‘ Und ich könnte es sogar feierlich verbrennen, wenn es mir damit besser gehen würde!

Dass die Geschichte meines Missbrauchs jetzt schriftlich existiert, ist wie ein Beweisstück. Es ist sozusagen ein Indiz dafür, dass das alles wirklich passiert ist. Ja, ich wurde missbraucht! Und ich habe eine Stimme, die das sagen kann! Ich habe die Sicherheit und den Mut, es auszusprechen. Denn ich weiß, dass man mich jetzt hört. Und das tut verdammt gut.“